Dettingen-Wallhausen ist eine Ortschaft der Großen Kreisstadt Konstanz. Wallhausen liegt direkt am Überlinger See, Dettingen zwei Kilometer entfernt auf den Hügeln des Bodanrücks. Am 22. April 1975 wurde die Gemeinde Dettingen, zu der auch der Ortsteil Wallhausen gehörte, trotz einer Klage vor dem baden-württembergischen Staatsgerichtshof im Rahmen der Gebietsreform eingemeindet. Die Ortsverwaltung hat ihren Sitz im ehemaligen Rathaus im Ortsteil Dettingen.
Geschichte
Dettingen
Dettingen liegt circa fünf Kilometer nordwestlich der Konstanzer Stadtgrenze, auf einem Höhenrücken des Bodanrücks zwischen Unter- und Obersee.
Der Dorfname Tettingen erscheint erstmals in einer Urkunde des Jahres 730 im Zusammenhang mit der Christianisierung des alemannischen Raumes. Das Dorf Dettingen wurde 839 vom König des Fränkischen Reiches und Kaiser Ludwig dem Frommen dem Kloster Reichenau geschenkt. Zuvor hatte der Ort offenbar zur karolingischen Königspfalz Bodman, auch bodema oder bodama genannt, gehört. Ebenfalls von Dettingen leitet sich der Name der in der Schweiz gegenüber Waldshut-Tiengen gelegene Ort Döttingen her. Ab 1239 werden dort Mitglieder derer von Thettingen in Urkunden genannt.
Der Rohnhauser Hof zwischen Dettingen und Langenrain ist mit 570 m ü. NN der höchste Punkt der Stadt Konstanz. Auf dem Ameisenberg (Teil des Gemeindewaldes, in Richtung Allensbach) befindet sich ein Feld aus Grabhügeln aus der Hallstattzeit, was auf keltische Bewohner schließen lässt.
Wallhausen
Im Gebiet des heutigen Wallhausen ist bereits eine steinzeitliche Besiedelung durch Pfahlbausiedlungen am Ufer des Sees nachgewiesen.
Seine erste urkundliche Erwähnung erfuhr der Ort Wallhausen als Villa Walarhusin im Jahre 1187. Kaiser Barbarossa unterzeichnete dort eine Bestätigungsurkunde. Daran erinnert heute ein Denkmal in der Wallhausener Ortsmitte an der Bushaltestelle Linzgaublick. Auf Wallhausener Gemarkung existierten zwei Burgen: Alt-Dettingen und Neu-Dettingen, der heutige, oberhalb des Seeufers gen Bodman gelegene und seit 2006 als Schenke, Biergarten und beliebtes Wandererdomizil wiederbelebte Burghof. Beide Burgen gingen bereits im 14. Jahrhundert ab.
Burkhardt von Tettingen übertrug sein Erbe an seine Frau und seine Töchter, die 16 Jahre später die Burg Wallhausen an die Kommende Mainau verkauften und damit in den Besitz des Deutschen Ordens überging. Wie viele Orte am Bodensee wurde auch Wallhausen im Jahr 1632 während des Dreißigjährigen Krieges geplündert und die Bewohnerzahl dezimiert. An ihrem jetzigen Ort wurde die Burg 1661 wiederaufgebaut. 1805 wurde der gesamte Besitz Mainaus, einschließlich Wallhausens, im Rahmen des Friedens von Pressburg an das Großherzogtum Baden übereignet.
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Verena, 1779 erbaut durch Franz Anton Bagnato.
- St. Leonhardskapelle in Wallhausen, erbaut 1714, mit Wappen des ehemaligen Mainauer Besitzers Franz von Schönau.
- Marienschlucht zwischen Bodman und Wallhausen.
- Teufelstisch, eine 50 m lange, senkrechte Felsnadel im Bodensee östlich des Hafens Wallhausen.
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