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Kressbronn am Bodensee ist die östlichste am Nordufer des Bodensees gelegene baden-württembergische Gemeinde und liegt im Bodenseekreis.

Geografie

Kressbronn am Bodensee liegt direkt am Bodensee an der Grenze zu Bayern.

Ausdehnung und Nutzung
Das in seiner Form etwa kreisrunde Kressbronner Gemeindegebiet hat eine maximale Ausdehnung von rund 6,4 Kilometern in Ost-West-Richtung (Krummensteg ↔ Argen) und rund 5,1 Kilometern in Nord-Süd-Richtung (Gießenbrück ↔ Grenzweg).

Die Gemarkungsfläche von 2042 Hektar wird derzeit zu 78 Prozent (rd. 1600 ha) für Land- und Forstwirtschaft genutzt, davon 67 ha für Hopfengärten und 14 ha für Weinbau. 211 bzw. 61 Hektar sind als Bau- bzw. Verkehrsflächen definiert. Aufgeführt sind zudem Wasser- (28 ha) und Grünflächen (25 ha) sowie Flächen für Gemeindebedarf (8 ha) und für die Ver- und Entsorgung (2 ha). Die restlichen 107 Hektar werden anderweitig genutzt.

Nachbargemeinden
Kressbronn grenzt im Westen an die Gemeinde Langenargen, im Nordwesten und Norden an die Tettnanger Ortsteile Apflau, Unterwolfertsweiler und Wielandsweiler. Langenargen und Tettnang gehören dabei zum baden-württembergischen Bodenseekreis. Im Nordosten grenzen der Lindauer Ortsteil Bechtersweiler und das zu Wasserburg gehörende Hengnau an Kressbronn. Östlich des Kressbronner Gemeindegebiets liegen die Wasserburger Ortsteile Selmnau und Hattnau, im Südosten die Gemeinde Nonnenhorn, die wie Lindau und Wasserburg zum Landkreis Lindau und damit zu Bayern gehört. Im Süden bildet der Bodensee die natürliche Grenze.

Gemeindegliederung
Die Gemeinde Kressbronn am Bodensee besteht aus dem Hauptort Kressbronn und den 19 Ortsteilen Arensweiler, Atlashofen, Berg, Betznau, Döllen, Gattnau, Gießenbrücke, Gohren, Gottmannsbühl, Hüttmannsberg, Kalkähren, Kochermühle, Kümmertsweiler, Nitzenweiler, Poppis, Retterschen, Riedensweiler, Schleinsee (gehörte bis 1829 zur Gemeinde Tannau) und Tunau sowie den neun Weilern Gießen, Haltmaier- und Heiligenhof, Krummensteg, Linderhof, Mittelmühle, Obermühle, Reute und Schnaidt.

Gewässer
Wie schon der Ortsname besagt, liegt Kressbronn am Bodensee. Im Norden, bei den Ortsteilen Schleinsee und Nitzenweiler, liegt der Schleinsee, ein etwa 16 Hektar großer See, der sich in Privateigentum befindet.

Die Argen bildet im Westen die Gemeindegrenze nach Langenargen und Tettnang. Durch das Gemeindegebiet fließen von Westen nach Osten der von Apflau kommende Wielandsbach, der vom Schleinsee her fließende und sich in Betznau verzweigende Betznauer Bach (oberirdisch fließender Teil wird als Dorfbach bezeichnet), der sich unterhalb von Berg sammelnde Prozessgraben, der von Riedensweiler kommende Fallenbach, der bei Poppis entspringende Wäschbach, der von Bayern kommende Nonnenbach (der Name leitet sich ab von Ungenbach/Unkenbach) und der Kressbach (von ursprünglich Krebsbach), dessen Quelle im Schlösslepark gefasst ist.

Der Wielandsbach mündet bei Gießenbrücke, der Betznauer Bach zwischen Oberdorfer Brücke und Gießenbrücke in die Argen, der Wäschbach in den Fallenbach und dieser in der Nähe des Bahnhofs in den Nonnenbach. Der Prozessgraben mündet beim Strandbad in den Nonnenbach; Kressbach (zwischen Seepark und Bodan-Werft) und Nonnenbach (beim Kressbronner Strandbad) münden in den Bodensee.

Schutzgebiete
Im Gebiet der Gemeinde Kressbronn am Bodensee sind derzeit je vier Naturschutzgebiete („Argental“ und innerhalb der Seenplatte und des Hügellands südlich der Argen die Gebiete „Berger Weiher“, 19 ha, „Schachried“, 11 ha, „Schönmoos“, 10 ha) und Landschaftsschutzgebiete („Württembergisches Bodenseeufer“, Teilgebiet, „Steilrand und Schotterfeld des Argentals südlich der Kochermühle“, „Seenplatte und Hügelland südlich der Argen und Nonnenbachtal“, zwei Teilgebiete, „Eiszeitliche Ränder des Argentals mit Argenaue“) sowie acht Einzelgebilde-Naturdenkmale ausgewiesen.

Geschichte

Altertum
Eine römische Besiedlung auf Gemeindegebiet ist durch eine Ausgrabung des Archäologen Gerhard Bersu nachgewiesen, der Anfang des 20. Jahrhunderts Reste eines römischen Thermengebäudes bei Betznau freilegte.

Die Alemannen vertrieben um das Jahr 350 n. Chr. die Römer mit Waffengewalt aus dem Land, zerstörten die römischen Besitzungen und gründeten eigene Siedlungen, bis sie um 550 von den Franken unterworfen wurden.

Mittelalter
Die früheste schriftliche Erwähnung mit dem Jahr 799 verzeichnet der Ortsteil Retterschen in einer Urkunde des Klosters St. Gallen. Hemigkofen wird 813 erwähnt. Der Name des benachbarten Weilers Kalkähren wird von einigen Forschern aus dem lateinischen „calcaria“ hergeleitet.

Im Hochmittelalter ab 1143 übernahmen die Pfalzgrafen von Tübingen, die sich später Montfort nannten, die Herrschaft im Argengau.

Frühe Neuzeit
1616 kam es zu einer kirchlichen Flurbereinigung mit der Pfarrei Wasserburg; Nonnenhorn, das bis dahin zu Gattnau gehörte, wurde an Wasserburg abgegeben und Berg von Wasserburg nach Gattnau umgepfarrt.

Das heutige Gemeindegebiet gehörte bis 1780 zum Herrschaftsbereich der Grafen von Montfort, bis diese ihre Güter an die Österreichischen Vorlande abtreten mussten. Während der Zeit Napoleon Bonapartes kam es zweimal zu Änderungen der Landeszugehörigkeit. Mit dem Frieden von Pressburg fiel das Gebiet 1806 an das Königreich Bayern.

Württembergische Zeit
1810 kamen die Ortschaften auf Grund des Grenzvertrags von 1810 an das Königreich Württemberg und wurden als Amt Hemigkofen dem Oberamt Tettnang zugeordnet.

Retterschen war nun die südlichste Ortschaft Württembergs geworden.

1822 wurde Nonnenbach von Hemigkofen getrennt und zur selbstständigen Gemeinde erhoben.

NS-Zeit
Das heutige Kressbronn entstand auf Initiative des NS-Juristen Hermann Cuhorst, während der NS-Zeit in Württemberg mit der 1934 durchgeführten Vereinigung der Ämter Hemigkofen und Nonnenbach. Hemigkofen hatte seinen Mittelpunkt um das Gasthaus „Löwen“ und erstreckte sich nördlich der Verbindung Tettnanger Straße–Hauptstraße (bis zum Gasthof „Krone“) und des Nonnenbachs. Südlich davon, um den Gasthof „Engel“ herum, erstreckte sich die Gemeinde Nonnenbach mit ihren Teilorten Tunau, Retterschen, Gohren und Kreßbronn (ursprünglich eine Häusergruppe an der Schiffslände und Bodan-Werft). Die Gemeinde hieß zunächst Hemigkofen-Nonnenbach, ehe sie noch im selben Jahr in Kressbronn am Bodensee umbenannt wurde.

1938 wurde Kressbronn dem Landkreis Friedrichshafen zugeordnet.

Nachkriegszeit
1945 wurde der Ort Teil der Französischen Besatzungszone und erfuhr somit die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern des Landes Baden-Württemberg aufging.

Zwischen 1966 und 1969 lud der damalige Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger Mitglieder seines Kabinetts und der Fraktionen von CDU/CSU und SPD regelmäßig ins Haus „Am Egg“ ein, um aktuelle Fragen der Regierungspolitik zu erörtern. Privat verbrachte der Kanzler hier auch seinen Urlaub. Diese Gespräche bei Kiesinger wurden in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn unter der Bezeichnung „Kressbronner Kreis“ kolportiert.[ Bei diesen Treffen sollen zum Beispiel die Notstandsgesetze erörtert wie auch die später von Willy Brandt betriebene Ostpolitik vorbereitet worden sein.

Im Jahr 1972 wurde das heutige Strandbad eröffnet.

1973 gab es die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der Kressbronn zum Bodenseekreis kam.

21. Jahrhundert
2001 wurde die neu gestaltete Ortsmitte mit Rathaus, Bücherei und Rathausbrunnen eingeweiht. 2009 feierte die Gemeinde ihr 75-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurden das ganze Jahr über Veranstaltungen rund um das Jubiläum gefeiert. Unter anderem nahm Kressbronn mit dem Motto „Kressbronn blüht auf“ am Wettbewerb Entente Florale Deutschland teil. Die Teilnahme sollte die Bürger auch dazu anhalten, die Wohn- und Lebensqualität in der Seegemeinde zu erhöhen. Prämiert wurde der intensive Einsatz mit der Silbermedaille, die von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner überreicht wurde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kressbronn liegt an der Südroute der Oberschwäbischen Barockstraße und an der Württemberger Weinstraße.

Museen

Museum im Schlössle
Im idyllischen Schlösslepark mit altem Baumbestand und Konzertmuschel liegt das 1829 erbaute Schlössle. Hier können während der Sommermonate in den renovierten Räumen des Erdgeschosses die Schwimmenden Kunstwerke des einheimischen Bootsbauers und Künstlers Ivan Trtanj besichtigt werden. Ivan Trtanj hat in über dreißig Jahren original- und detailgetreue Prunkschiffe des 18. Jahrhunderts geschaffen. 15 Schiffsmodelle der Ausstellung wurden in mühevoller Detailarbeit nach Originalplänen, die zum Teil aus europäischen Museen und Archiven stammen, gefertigt. Lustschiffe und Prunkbarken der europäischen Königshäuser aus dem Barock und Rokoko zählen zu den Lieblingsmodellen des Künstlers. Neben der legendären Bounty gehören Modelle des Bodensee-Lastschiffs Segner und der Schebecke, einem Dreimastsegler aus dem Mittelmeerraum, zu den Schiffsmodellen. Alle Modelle bieten einen Einblick in das Leben der Schiffsbesatzung und der darauf beförderten Adeligen jener Zeiten.

Im Obergeschoss befindet sich seit Dezember 2006 der Kressbronner Familientreff. Die Gemeinde Kressbronn hat hier in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt des Bodenseekreises eine familiengerechte Begegnungsstätte geschaffen.

Lände
Im Haus des Gastes in der Lände befinden sich ein Museum, eine Galerie mit wechselnden Ausstellungen und ein Café.

Hofanlage Milz
Im Ortsteil Retterschen wird Einblick in Geschichte und Entwicklung der Landwirtschaft gewährt. Am originalen Standort ist hier ein typischer ehemaliger Bauernhof der Region in seltener Vollständigkeit und Ursprünglichkeit erhalten geblieben, welcher im Rahmen von Führungen oder Veranstaltungen des Verein zur Erhaltung der Hofanlage Milz e. V. besichtigt werden kann.

Die Geschichte der Hofanlage lässt sich bis zum Beginn der Gemeindegeschichte um das Jahr 800 zurückverfolgen: Seinerzeit erwarb das Kloster St. Gallen Besitz in Retterschen. Heute geben vier Gebäude aus drei Jahrhunderten eindrucksvoll Einblick in das Leben unserer Vorfahren: Haupthaus (1855/75) mit Wohnräumen und Stallungen, Scheuer (1717), Remise (1803) und Backhaus (1705). Die Wohnräume wurden 1855 vom Schultheißen der damaligen Gemeinde erbaut und mit einer Amtsstube ausgestattet, in der die Gemeindeverwaltung bis 1870 ihren Sitz hatte. Sie wurde von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum „Denkmal des Monats September 2005“ ernannt.

Zur Homepage von Kressbronn

 

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kressbronn am Bodensee aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.